Kyllburg,
Stiftskirche

Erweiterung der Chororgel
mit Neuaufstellung hinter dem Hochaltar
Anbindung der Hauptorgel auf der Empore

Die im Jahre 2004 von uns in der Kirche aufgestellte Orgel von Roberts & Co. aus Leeds (1909) fand 2013 ihren neuen Aufstellungsort hinter dem Hochaltar. Im Sommer 2015 wurde die Hauptorgel auf der Empore (Tzschöckel 1994 im historischen Gehäuse von Stumm 1775) an den Spieltisch der Chororgel angebunden. Nun sind das Haupt- und Pedalwerk der Orgel von unten spielbar, was eine Fülle neuer Klangmöglichkeiten eröffnet.
Im Zuge dieser Arbeiten wurde auf Anregung von Organist Wolfgang Valerius auch die Registeranordnung am Spieltisch geändert und die Register der Zungenlade im SWELL wurden mit Seraphine 8' zu einem Solowerk zusammengefasst. Zum Vergrößern bitte anklicken!

Das Instrument stand von 2004 bis 2012 vor der linken Seitenkapelle der Stiftskirche, an der Stelle, wo sich nun der freistehende Spieltisch befindet. Um den Blick in diese Kapelle wieder zu öffnen, wurde nach einer dauerhaften Aufstellungslösung gesucht, die allen Bedürfnissen und Ansprüchen gerecht werden konnte.

Schließlich wurde in Absprache mit der Denkmalpflege der Hochaltar vorgerückt, um dahinter den nötigen Platz zur Aufstellung des Instrumentes zu schaffen. So hat die Orgel ein neues Zuhause gefunden und der Altar kommt im Raum besser zur Geltung.

Blick auf die Diskant-Zungen-Windlade im Schwellwerk während der Intonationsarbeiten. Durch die Einzeltonansteuerung können aus dieser Zungenreihe die Register Basson 16', Cornopean 8' und Clairon 4' gebildet werden. Noch nicht eingebaut sind die labialen Pfeifen, die die dreigestrichene Oktave in der 4'- Lage bilden. Zum Vergrößern bitte anklicken!

Blick auf die Marimba, die auf dem Dach des Schwellwerkes montiert ist. Das Register stammt aus einer englischen Kinoorgel und wurde von uns elektrifiziert.

Die Abbildung ist eine Fotomontage des Spieltisches mit dem neuen Registertableau über den Klaviaturen aus der Planungsphase. Die endgültige Ausführung weicht in Details ab. Zum Vergrößern bitte anklicken!

Blick auf die elektrische Steuerung der Hauptorgel. Von oben nach unten: FABUS- Steuerung, die Schleifenzugmagnete der Pedalregister, die Steuerzentrale zur Orgeleinschaltung und der Orgelgleichrichter. Links sind auf Höhe der (nicht elektrifizierten) Positiv- Windlade die Tonmagnete für die Pedalwindlade in die Traktur eingehängt.

Neue CD: Thomas Heywood spielt an den Orgeln in Kyllburg.
Mit Klangbeispielen!

Blick auf den Altarbereich von der Kanzel aus. Links steht der freistehende Spieltisch, der ebenfalls von einer englischen Orgel stammt. Er steht auf einem fahrbaren Podest und kann bei Nichtgebrauch zur Kirchenwand hin verschoben werden. Zum Vergrößern bitte anklicken!

Disposition

Chororgel

Pedal C - f ‘

  • 1. Harmonic Bass 32‘
  • 2. Bourdon 16‘
  • 3. Bourdon 8‘
  • 4. Gamba 8‘
  • 5. Fugara 4‘
  • 6. Basson 16‘
  • 7. Cornopean 8‘
  • 8. Clairon 4‘

Great C - a‘‘‘

  • 9. Open Diapason 8‘
  • 10. Stopped Diapason 8‘
  • 11. Dulciana 8‘
  • 12. Flute 4‘
  • 13. Tubular Bells
  • 14. Marimba

Swell C - a‘‘‘

  • 15. Viola 16‘ ab c°
  • 16. Open Diapason 8‘
  • 17. Lieblich Gedact 8‘
  • 18. Gamba 8‘
  • 19. Vox celeste 8‘
  • 20. Fugara 4‘
  • 21. Gemshorn 4‘
  • 22. Violin 2‘
  • 23. Oboe 8‘
  • 24. Marimba

Solo C - a‘‘‘

  • 25. Basson 16‘
  • 26. Cornopean 8‘
  • 27. Seraphine 8‘
  • 28. Clairon 4‘

Couplers

  • 29. Great Sub Octave
  • 30. Great Unison Off
  • 31. Great Octave
  • 32. Swell Sub Octave to Great
  • 33. Swell to Great
  • 34. Swell Octave to Great
  • 35. Swell Sub Octave
  • 36. Swell Unison Off
  • 37. Swell Octave
  • 38. Great to Pedal
  • 39. Swell to Pedal
  • 40. SOLO to Great
  • 41. SOLO to Swell
  • 42. SWELL Tremulant
  • 43. Rain

Hauptorgel

Koppeln

  • 44. HW an Ped
  • 45. HW an Man.I
  • 46. HW an Man.II
  • 47. HW Sub an Man.I
  • 48. HW Sub an Man.II
  • 49. HW Melodiekoppel an Man.I
  • 50. HW Melodiekoppel an Man.II

Pedal C - d‘

  • 51. Subbass 16‘
  • 52. Principal 8‘
  • 53. Gedacktbass 8‘
  • 54. Octave 4‘
  • 55. Posaune 16‘

Hauptwerk C - g‘‘‘

  • 56. Principal 8‘
  • 57. Gamba 8‘
  • 58. Rohrflöte 8‘
  • 59. Octave 4‘
  • 60. Flöte 4‘
  • 61. Quinte 2 2/3‘
  • 62. Octave 2‘
  • 63. Terz 1 3/5‘
  • 64. Mixtur 4f
  • 65. Trompete 8‘

Positiv C - g‘‘‘

(nicht vom elektrischen Spieltisch spielbar!)

  • Gedackt 8‘
  • Principal 4‘
  • Rohrflöte 4‘
  • Octave 2‘
  • Quinte 1 1/3‘
  • Mixtur 3f
  • Cromorne 8‘
  • Tremulant

Die Chororgel besitzt eine ausschließlich elektrische Traktur. Die Steuerung erfolgt über ein firmeneigenes "FABUS"-System, bei dem die Steuerbefehle über eine Netzwerkverbindung erfolgen. Integriert ist neben einem Setzer mit 3500 Speicherplätzen auf vier Ebenen (drei abschließbar) auch ein frei programmierbarer Registerschweller, ein Transposer, eine Tastenfessel und eine Registerfessel.
Bei der Hauptorgel ist die Elektrik reversibel in die Traktur eingehängt, ohne die mechanische Funktion zu beeinträchtigen. Die Anbindung erfolgte aus praktischen Gründen über eine Funkverbindung.

Neben den beiden Perkussionsregistern "Marimba" und "Tubular Bells" stellt das Effektregister "Rain" eine Besonderheit dar, die außerhalb von Kinoorgeln selten zu finden ist.

Der Spieltisch ist im typischen Stil englischer Orgeln des frühen 20. Jahrhunderts gehalten. Das Gehäuse einschließlich der Registertableaus stammt von einer pneumatischen Orgel der Firma Abbots & Smith, ebenfalls Leeds, die abgebrochen wurde. Die Klaviaturen wurden von der Roberts-Orgel übernommen. Die gesamte Technik wurde in unserer Werkstatt neu angefertigt. Die Abbildung zeigt den Spieltisch im Zustand bis Sommer 2015. Zum Vergrößern bitte anklicken!

Die linke Aufnahme zeigt die abschließende Verdrahtung des Spieltisches mit aufgestellten Klaviaturen während der Montage. Rechts ein Blick in den geöffneten Spieltisch von der Rückseite her. Die gesamte Verkabelung mündet in der Steuerzentrale, die noch am unteren Bildrand zu sehen ist. Die entsprechende Empfängerstation befindet sich im Orgelgehäuse hinter dem Hochaltar. Zum Vergrößern bitte anklicken!

Der fertige Spieltisch nach der Anbindung der Hauptorgel. Gegenüber der Fotomontage (linke Spalte) ist die Anordnung der Schaltwippen verändert, außerdem ist noch ein Display für die Anzeige der Sonderfunktionen hinzugekommen.

Das neue Registertableau während der Montage in der Werkstatt. Wird die Hauptorgel eingeschaltet, werden die zugehörigen Registerschaltwippen rot hinterleuchtet.


Hier geht es zur Kyllburger Chororgel im Zustand von 2004 bis 2012. Bitte anklicken!
Letzte Änderung am 28.12.2016
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